Über Schuld, Verantwortung und den 9. November

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Ob es ein Coup gegen die Kanzlerin war oder abgesprochen – de Maizières Vorschlag stellt einen Bruch dar mit allem, was verantwortungsvolle Politik sein sollte: Politisch passt er zum grassierenden Opportunismus, mit dem in dieser Krise Diktatoren von Erdogan bis Assad umworben werden. Moralisch schiebt er Schuld und Verantwortung denen zu, die leiden und sterben, es ist eine Täter-Opfer-Verdrehung, wie sie zurzeit sehr populär ist.

Und schizophren ist sein Vorschlag sowieso, weil einerseits Familien explizit einen besonderen staatlichen Schutz genießen, Grundgesetz Artikel 6, und andererseits im aktuellen AfD-Modus stets genau vor den alleinreisenden „jungen Männern“ gewarnt wird, die nun das Ergebnis von de Maizières populistischer Panikpolitik sind.
Womit wir bei Jürgen Mannke wären, Vorsitzender des Philologenverbandes Sachsen-Anhalt und ein Mann, der so gut wie alle Klischees erfüllt, die man gegenüber strengen, unsympatischen und offensichtlich sexuell unterdrückten Lehrern haben kann.

Wie sonst käme man wie er auf die Idee, wieder im mittlerweile bekannten AfD-Lügenmodus, in einem Leitartikel davon zu schwadronnieren, „wie wir unsere jungen Mädchen im Alter von 12 Jahren so aufklären“ können, „dass sie sich nicht auf ein oberflächliches sexuelles Abenteuer mit sicher oft attraktiven muslimischen Männern einlassen“?


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