Merkel und Flüchtlinge

Aber nun ist klar, an der Generallinie ändert sie nichts: Sie setzt ein Signal gegen dumpfe Xenophobie. Der krachlederne Konservatismus der Bayern und in Teilen ihrer eigenen Partei war Angela Merkel immer schon fremd, selten wurde das so deutlich wie in diesen Tagen. Das Amt, die zehnjährige Amtszeit, haben Merkel eindeutig verändert, sie fühlt sich so stark, so frei, dass sie ihre persönliche Meinung klarer ausspricht, auch wenn sie dafür von den eigenen Leuten verhauen wird.
Letztlich zeigt das auch, dass sie im Herbst ihrer Kanzlerschaft angekommen ist: Helmut Schmidt, Gerhard Schröder, Helmut Kohl, alle diese Kanzler haben zum Ende ihrer Kanzlerschaft freier gesprochen, haben sich auch immer wieder gegen den Mainstream in ihren eigenen Parteien gestellt – und damit die Entfremdung zwischen sich und den eigenen Leuten befördert.

Letztlich ist das ein menschlicher Ur-Instinkt: Wer hat schon Lust, sich ewig zu verbiegen?
– via SPIEGEL ONLINE


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